Carlotta, die amtierende Berliner Meisterin bei den Damen und gleichzeitig auch in der U17, konnte durch zwei überzeugende Leistungen in der Qualifikation ebenfalls das Halbfinalticket ziehen.
Am Folgetag galt es dann im Rahmen des Halbfinales jeweils eine sehr knackige Route im Onsight-Modus zu lösen. Bo startete mit gutem Flow, hatte bei einem koordinativen Bouldermove keinerlei Probleme und entdeckte auch zwei Knieklemmer, die ihm jeweils kurze Entspannung verschafften. Im oberen Teil der Route wurde es steil und gleichzeitig kleingriffig bei magerem Trittangebot. Ein sehr harter Schlüsselzug warf dann auch gleich acht Athleten ab, darunter auch Bo selbst. Aufgrund der Vorrundenwertung sprang in der Endabrechnung ein starker 20. Platz (von 32 Teilnehmern) heraus. Getoppt wurde das Herren Halbfinale nur einmal und zwar vom späteren Deutschen Meister (s.u.).
Die Halbfinale-Route der Damen hatte es gleich vom Start weg in sich (und konnte auch keine Top-Begehung verzeichnen): kipplige Körperpositionen an kleinen Leisten und abweisend geschraubten Volumen ließen für die ersten 6 Expressen nur wenig Flow aufkommen. Gekrönt wurde diese Passage mit einem Doppeldyno nach rechts. Carlotta hatte mit dem Set Up für diese erste Schlüsselstelle zu kämpfen. Bis sie sich zum Sprung entschlossen hatte, erlaubte die Vorbelastung nicht mehr die nötige Explosivität. Trotzdem bedeutete ihre Leistung einen ausgezeichneten 21. Platz (von 33 Teilnehmerinnen). Glückwunsch zum Erreichen dieser Platzierungen im erweiterten Mittelfeld, und das bei Bos und Carlottas ersten Deutschen Meisterschaften im Lead!
Beim Finale am Sonntagabend verteidigte Vorjahressiegerin und Boulder-Weltmeisterschaftsfinalistin Anna-Maria Apel (Sektion München-Oberland) ihren Titel ganz knapp vor Ronja Witt (SBB). Auf Platz 3 landete Annika Müller (Sektion Augsburg).
Bei den Herren sicherte sich Yannick Nagel (Sektion Mannheim) den Deutschen Meistertitel. Die Plätze 2 und 3 belegten Erik Pollak (Sektion Wetzlar) und Philipp Göthert (Sektion Rheinland-Köln).
Bericht: Moritz Trapp